Mit der Veröffentlichung des Windows Server 2016 hat auch wieder die Bastelstunde begonnen. Ausführliche Informationen welche Microsoft Produkte mit dem neuen Server Betriebssystem kompatibel sind gibt es leider noch nicht, daher heißt die Devise – Arme hochkrempeln, Kaffee aufsetzen und selbst probieren.
Meine Zielumgebung besteht aus einem SharePoint 2016 mit einem SQL Server 2016 als Backend und der Integration des Office Online Servers (Update Mai 2016), der ebenfalls auf einem separaten 2016 Server aufgesetzt werden sollte. Die erste Nutzung eines Konjunktivs verrät schon, dass es kein Happy End für diese Geschichte geben wird.
Bei der Einrichtung des SharePoints gab es keine größeren Probleme. Mir begegnete nur das typische Netzwerk-Rumgezicke bei der Einrichtung von DNS, SSL und der Verwendung des self-signed wildcard Zertifikats. Macht man ein Mal alles richtig, dann funktioniert allerdings auch alles reibungslos. Jeder der versiert mit dem Windows Server 2012 R2 umgehen kann, sollte keinerlei Hürden antreffen, die nicht mit etwas Anlauf überwindbar wären. Der Aufbau des OS ähnelt zudem sehr stark dem Windows 10 Client Betriebssystem und mit etwas Forscherdrang kommt man schnell in der Umgebung zurecht.
Brisant wurde es erst als ich versuchte den Office Online Server auf einer weiteren Server 2016 Maschine bereitzustellen. Das erste merkwürdige Verhalten war auch gleich das entscheidende für die Inkompatibilität. Bei der Vorbereitung zur Installation habe ich via Powershell die Installation der benötigten Features angestoßen.
Install-WindowsFeature Web-Server, Web-Mgmt-Tools, Web-Mgmt-Console, Web-WebServer, Web-Common-Http, Web-Default-Doc, Web-Static-Content, Web-Performance, Web-Stat-Compression, Web-Dyn-Compression, Web-Security, Web-Filtering, Web-Windows-Auth, Web-App-Dev, Web-Net-Ext45, Web-Asp-Net45, Web-ISAPI-Ext, Web-ISAPI-Filter, Web-Includes, Windows-Identity-Foundation
Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass ich ein Feature in der Auflistung weggelassen habe, da es während der Installation ein Fehler verursachte. InkAndHandwritingServices konnte nicht installiert werden. Trotzdem versuchte ich den Rauchtest und führte das Setup des OOS aus und bekam sogar eine positive Rückmeldung, dass die Installation erfolgreich war. Demnach wird während des Setups nicht auf dieses Feature überprüft. In diesem Moment war die Freude über die Kompatibilität zum installierten .Net 4.6.2 auch größer als die Verwunderung über die fehlende Überprüfung. Wer Erfahrungen mit der Installation des OWA Servers und einem voll durgepatchten Windows Server 2012R2 machen durfte, wird sich erinnern können, dass die OWA Installation .Net 4.5.2 voraussetzte und nichts mit einer Version 4.6.x anfangen konnte. In diesem Fall musste man mühselig das entsprechende Update wieder deinstallieren, da es über die herkömmlichen Wege keine Möglichkeiten gab eine ältere .Net Version einzuspielen.
Was das OOS-Setup nicht überprüft, rächt sich spätestens bei der Einrichtung der Office Web App Farm. Hier wird auf das fehlende Feature hingewiesen und ein entsprechender Fehler ausgegeben. Danach gibt es bis dato kein Weiterkommen mehr.
Der Windows Server 2016 ist nicht kompatibel zum Office Online Server (Update Mai 2016)
Hier noch ein kleiner Ausschnitt vom Ende der Sackgasse:
Um den Fehler weiter verfolgen zu können wurde hier im TechNet ein entsprechender Post erstellt: https://social.technet.microsoft.com/Forums/office/en-US/c8dbbcac-4636-4acb-92f4-178bfb6257a9/tp5tp4-ink-and-handwriting-services-feature-missing?forum=WinServerPreview