Selbstverständlich greife auch ich die musikalischen Analogien dieses Blogs auf, möchte jedoch eher das thematische Pendant zu bereits veröffentlichten Beiträgen liefern. Weniger die technische Problemstellung werden von mir in den Tanzkreis gebracht, sondern meine Ellenbogen gelten den sozioökologischen Herausforderungen und Fragestellungen, die mir im täglichen SharePoint-Leben begegnen.
In diesem Beitrag werde ich mich mit dem Problem des Ersteinstiegs in die SharePoint Welt beschäftigen. Speziell Jungunternehmer/-innen dürfen sich bei diesem Blogbeitrag angesprochen fühlen und sollten aufmerksam die folgenden Worte zur Kenntnis nehmen. Natürlich dürfen auch alle anderen gern bis zum Ende das Buchstabenraten fortführen.
Mate, Jutebeutel, Undercut und SharePoint hört man eher selten innerhalb eines zusammenhängenden Gesprächs. Wenn sich junge Menschen Gedanken über die Neugründung einer Firma oder den infrastrukturellen Ausbau ihres Startups machen, dann wird sich im Regelfall beim Thema technische Infrastruktur auf das Minimalprinzip geeinigt. Open Source Software, die keinen oder nur einen geringen finanziellen Aufwand inkludieren sind wesentlich attraktiver als virtuelle Maschinen in einer Azure Umgebung.
Doch spätestens nach einem erfolgreichen Anlauf des Unternehmens kommen für zukunftsorientierte Unternehmen Fragestellungen auf, die einen Handlungsbedarf bezüglich der technischen Infrastruktur provozieren. Eine steigende Mitarbeiterzahl muss koordiniert werden, Projektkomplexitäten steigen stetig und ggf. muss die mediale Präsenz durch einen überholten Internetauftritt oder eine Appentwicklung untermauert werden.
Wurde die Firma von Studenten gegründet dann kann sich am Fundus des Dreamspark Programms bedient werden. In Eurem Forschungsprojekt Selbstständigkeit könnt ihr euch an einem reichhaltigen Angebot, z.B. in Richtung SharePoint, freuen. Jedem IT-Budgetverwalter geht bei diesem Anblick höchstwahrscheinlich das Herz auf:
Doch spätestens an der Grenze zur kommerziellen Nutzung ist mit der Nutzung von Microsoft Produkten Schluss. Im Falle einer Appentwicklung läuft die Bereitstellung im Appstore über das Windows Dev Center und hier ist Feierabend, solange keine kommerziellen Lizenzen vorzeigbar sind.
Um dieser Sackgasse zu entgehen gibt es ein weiteres Programm das unter dem Namen BizSpark läuft. BizSpark ist speziell für Unternehmensgründungen ausgelegt und kann eine kostenlose Nutzung kommerziell anwendbarer Lizenzen bescheren. Aufmerksame Leser werden das kleine Wörtchen kann sicher bemerkt haben. Um an BizSpark teilnehmen zu können ist eine entsprechende Bewerbung notwendig, die einige von Microsoft erstellte Bedingungen mit sich bringen. Beispielsweise darf Euer Unternehmen nicht älter als 5 Jahre sein und ihr müsst plausible erläutern können, dass die Entwicklung eines Softwareprodukts zum integralen Bestandteil eurer Businessstrategie gehört. Zudem muss das Unternehmen sich im Privatbesitz befinden und keinen Jahresumsatz von 1.000.00 US$ übersteigen. Wenn diese Kriterien erfüllt werden können, dann wartet am Ende eine Visual Studio Ulitamte mit MSDN Subscription auf Euch. Die Verwendung der Software ist auf insgesamt 3 Jahre limitiert, wobei jedes Jahr ein Verlängerungsantrag einzureichen ist. Kleiner Hinweis am Rande: Sollte Eure Subscription auslaufen oder ihr könnt euch nicht weiter an BizSpark beteiligen, weil euer Jahresumsatz zu groß geworden ist, dann bunkert Euch die Softwarepakete und Lizenzen. Nach Ablauf des Programms darf die Software auch weiterhin kostenfrei genutzt werden. Zusätzlich gibt’s von Microsoft ein sogenanntes „Graduation Offer“, welches eine vergünstigte Verlängerung der MSDN Subscription in Aussicht stellt.
Sollten die Parameter passen und Euer Unternehmen in das beschriebene Raster passen dann ist eine Bewerbung am BizSpark Programm in jedem Fall ratsam. Auch wenn nicht unbedingt zu Beginn Eurer Firmenlaufbahn absehbar ist wozu ihr sämtliche Softwarepakete und Cloudservices gebrauchen könnt, ist es eine gute Möglichkeit sich infrastrukturell abzusichern. Die Anwendungsfälle kommen von ganz allein. Außerdem ist für BizSpark Mitglieder der technische Microsoft Support kostenlos, wofür so manches Unternehmen allein schon blass vor Neid wird.
Den Gedanken, den ich mit diesem Beitrag pflanzen wollte ist, dass sich zu mindestens eine mittelfristige IT Strategie überlegt wird, die auf alle Eventualitäten der Firmenentwicklung anpassbar ist. Egal ob Startup oder etabliertes Unternehmen, dies gilt selbstverständlich für alle. Ich kann die Begrifflichkeit „historischen gewachsen“ einfach nicht mehr hören und heutzutage ist es schlichtweg nur noch eine Ausrede für Versäumnisse in der Vergangenheit.
Ob nun die Generation Toten Hosen oder die Generation Kraftklub – im Moshpit sehen wir uns wieder.
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